Tadellos hat alles geklappt mit unserem kurzen Heimaturlaub und wir kehrten noch etwas geflasht von den intensiven Emotionen der Hochzeit von Jonas und Helen zurück zur Shiva. Jetzt haben wir also doch noch eine Tochter geschenkt bekommen! Die Wahl von Rethymno hatte sich als Liegeplatz während unserer Abwesenheit gut bewährt. Zu Hause hatte sich ein ziemlicher Berg an Ersatz- und Ausrüstungsteilen angesammelt, angefangen von der Sitzbank fürs Dinghy über neue Glasbehälter für die WC-Bürsten bis zu ganz vielen Elektronikbauteilen. Wir packten so viel gerade noch ging ins Handgepäck ein und kamen damit gut durch, waren damit jedoch wirklich sehr schwer beladen.
Gleich nach Ankunft in Rethymno stand ja immer noch an, die letzten Anstriche an den geflickten Stellen am Heck, auf dem Achterschiff und im Cockpit aufzutragen. Dies ging dann sehr fix und ist schliesslich auch recht motivierend, da das Ergebnis sofort sichtbar wird. Nicht etwa wie beim Abkratzen der Schadstellen mit «blühender» Farbe, wo man das Gefühl bekommt, rückwärts zu arbeiten. Dann konnte auch das defekte Licht auf der Mastspitze ausgetauscht werden, das uns glücklicherweise nochmals auf Garantie ersetzt worden ist. Allerdings war Brigitt einmal mehr gefordert, mich den ganzen Weg mit der Winch hochzuziehen. Die Sonne hatte die beiden Lautsprecher im Cockpit innert 5 Jahren «gekocht», so mussten auch diese bereits wieder ersetzt werden, was aber schnell erledigt war.
Erst in Chania wurde uns dann ein kompetenter Schreiner vermittelt, der uns eine wegklappbare Sitzbank für das Heck aus schönem Iroko-Holz fertigte. Hinzu kamen dann gleich auch noch zwei Boxen zum Einlagern von Ersatzteilen unter der Vorschiff-Koje. So sollten dann mindestens zwei Fächer unter den Bänken im Salon frei werden, wovon eines dann die neuen Lithium-Ergänzungsbatterien aufnehmen soll. Die liegen zu Hause bereit und kommen dann hoffentlich in Catania an Bord.
Die grössten Veränderungen betrafen jedoch die Steuerung und Überwachung der Elektrik an Bord. Nachdem wir schon sehr gute Erfahrungen mit den beiden Ladegeräten und dem Inverter von Victron gesammelt hatten, ersetzten wir nun gleich auch noch die beiden Solar-Laderegler (mit MPPT 100/20), sowie das Batterie-Monitoring (mit SmartShunt & Battery Sense) durch Geräte dieses Hersteller. Hinzu kam dann auch noch eine zentrale Kontrolleinheit (Cerbo GX) sowie ein neues grafisches Display am Navi-Tisch (Touch GX). Ziemlich knifflig und anstrengend war das Verlegen der neuen Steuerleitungen unter dem Boden in der Bilge, doch nach einigen Tagen war schliesslich alles drin. Tatsächlich funktionierte die Überwachung mit der App VictronConnect problemlos, dort wird die Verbindung via Bluetooth hergestellt. So können nun alle Daten zur Batterie und zum Stromfluss direkt auf dem Mobile oder Tablet angezeigt werden. Auch auf dem neuen Display am Navitisch ist dies einsehbar, bleibt dort allerdings eher bescheiden. Zudem will die (teuer erkaufte und mühsam verlegte) Steuerverbindung zum Inverter damit noch nicht funktionieren. Mal sehen, kommt Zeit, kommt Rat. Der Ausblick hier ist nun, auch noch einige Temperatursensoren an den Cerbo anzuschliessen (Umgebung, Kühlschrank, sowie Wasser resp. Rumpf), sowie die Füllstandsanzeigen der drei Dieseltanks und allenfalls des Wassertanks auch noch dort zu integrieren. So lassen sich dann alle technischen Parameter zentral an einer Stelle anzeigen, ja bei Bedarf sogar noch von zu Hause aus übers Internet überwachen.
So ganz nebenbei ersetzte ich auch noch die 220V Steckdose am Navi-Tisch mit Schuko-Stecker durch eine Doppelsteckdose in CH-Standard (2x T13 von Feller). Auch entfernte ich den bisherigen Stecker im Format des Zigaretten-Anzünders durch eine 12V-USB-Steckdose mit Quickcharge und PD-Anschlüssen. Seither ist das Laden der zahlreichen Geräte über USB so viel komfortabler und schneller geworden. Weshalb nur nicht schon früher…?
Nur nebenbei erwähnt, solche Arbeiten macht «man» natürlich immer an den schönsten Orten dieser Welt… das meiste in der wunderbaren Bucht von Kleftiko auf Milos. Aber tagsüber ist dort so ein Rummel mit Ausfgsbooten, da war mir deutlich wohler unter Deck zu arbeiten und die Bucht dann am Abend und anderen Morgen zu geniessen.
Interessanter Bericht und viel ähnliches (Victron), das auch bei mir zur Zeit ansteht.
Fair winds
Thomas H