Über den Ärmelkanal und die Irische See – Regenzeit ?

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Erneut waren die Winde nicht unbedingt auf unsere Reiseroute eingerichtet, zumindest zu Beginn. Eine sichere Querung des Ärmelkanals schien in der ersten Woche nur möglich, wenn man schwache Winde und etwas Regen in Kauf nahm. Die Alternative verhiess Sturm und das muss ja nicht gerade sein. Also wurde diese erste Nachtfahrt auf Dienstag angesetzt, uns blieben so nochmals einige Tage in der Bretagne. Neben dem Wetter waren Tiden die bestimmende Grösse, denn gegen einen Strom von 4-5kn lässt sich nur schwer etwas ausrichten. Die erste Überfahrt zur Ille d’Ouessant war gemütliches Segeln, bis hin zur Einfahrt in die Bucht von Lampaul. Dort erfuhren wir trotz wenig Wind welch kabbelige, hohe See die Gezeiten aufzutürmen vermögen. Schwer vorzustellen, wie dort ein Durchkommen bei richtig Wind möglich wäre.

In den Ärmelkanal hinaus fuhren wir noch genüsslich unter Genaker, bis der Wind einschlief und Nanni uns einmal mehr zuverlässig voranschob. Die Hauptverkehrsachse hatten wir so bei Tageslicht schon hinter uns. Dank AIS sahen wir die Frachter frühzeitig, trotzdem war manchmal beunruhigend, wenn gleich drei hintereinander unseren Weg recht dicht kreuzten. Nach ruhiger Nacht ereichten wir im Morgengrauen bei strömendem Regen Plymouth. Dort blieben wir dann drei Tage, einerseits wegen Wetter, andererseits weil ich mit einem RYA Examiner noch den letzten Teil der Prüfung zum Yachtmaster Ocean absolvierte.

Zumindest danach war flottes Segeln angesagt, erst nach Falmouth, dann nach Newlyn nahe Land’s End, also Finisterre zum Dritten! Und auch über die Irische See nach Cork legten wir in einer flotten Nachtfahrt fast die ganze Strecke unter Segeln zurück. Mittlerweile sind wir gut in Dublin angekommen. Wir vermissen etwas die Sonne, die uns bisher eigentlich immer mal wieder verwöhnte. Nun, der Sommer soll ja erst noch kommen … mal sehen.

Jedenfalls ist die Shiva nun wieder gut gerüstet für die Weiterfahrt. Die Nanni, unser Motor, verliert seit A Coruña kein Kühlmittel mehr. Der Generator ist geflickt und läuft nun ohne Salzwasser zu lecken. Die Ersatzteile kamen aus den USA und dann mit Thomas als 10kg Extragepäck nach Brest. Damit kann nun auch endlich der Wassermacher in Betrieb genommen werden. Auch der Schleppgenerator versieht seinen Dienst wieder, nachdem ein gebochener Kontakt wieder neu gelötet worden ist.

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