Die Überfahrt über die Biskaya löste einige Befürchtungen aus. Die Wetteraussichten waren wenig verheissungsvoll, so hiess es denn die am wenigsten schlechte Alternative auszuwählen. Eine Abfahrt im Verlauf der Woche erschien aufgrund auf Sturmstärke zunehmender Winde keine Option. Also legten wir bereits am Sonntag früh ab und stachen in eine wolkenverhangene, nieselnde See hinaus. Anfangs schwache Winde brachten uns erst nur langsam voran. Später drehten diese genau auf die Richtung, in die wir eigentlich hin wollten. So segelten wir ständig hart am Wind mit viel Lage und mussten einige Wenden in Kauf nehmen. Schliesslich stellten wir uns auf eine zusätzliche Nacht ein und verlegten unseren Landfall weiter nach Westen.
Nach 72h und 408M erreichten wir im Sonnenaufgang die Südküste der Bretagne bei Bénodet. Erleichtert über die gelungene Überfahrt, blieb uns so eine gute Woche für den Besuch der Belle Ille, der Ille de Groix, den Glenans und der schmucken Altstadt von Quimper und Concarneau. Schönster Sonnenschein, genussvolles Segeln unter Genaker und bestes Badewetter liessen uns bald die Mühsal der Biskaya vergessen. Eindrucksvoll erlebten wir den nun deutlich grösseren Tidenhub mit nun 5-6m, sowie den damit verbundenen starken Gezeitenstrom. Zum Schluss rauschten wir mit fast 10kn durch den Raz de Sein (davon 5 aus Strom) und mit 8kn in den Rade de Brest. In diesem Gebiet lernten wir anschaulich, wie essentiell die Abstimmung der Route und Abfahrt mit den Gezeiten sein kann, denn dies bestimmt ob eine Fahrt überhaupt möglich ist oder nicht.
