Es dauerte etwas länger, bis ich endlich zu einer Aktualisierung des Blogs gekommen bin. Dies lag auch daran, dass einige ungeplante Reparaturarbeiten dazwischen kamen, die so eigentlich nicht vorgesehen waren (aber wann sind sie’s überhaupt). Aber schön der Reihe nach.
Mit Tobias und Clément als neuer Crew, allerdings ohne jegliche Erfahrung auf See, ging es von Zebrugge weiter via Nieuwport über den Ärmelkanal nach Dover. Von dort folgten wir der englischen Südküste zu den Badeorten Eastourne und Brighton und weiter in den Solent nach Cowes und schliesslich Portsmouth. Bordsprache wurde neu französisch. Nach kurzer Zeit waren die beiden hilfreiche, kompetente Crew und sie wurden auch mit genusvollem Segeln belohnt. Innert einer Woche hatten wir die zahlreichen Motor-Meilen durch Hollands Kanäle bereits wieder mit Segel-Meilen kompensiert. Das Wetter war hervorragend und völlig untypisch füt England.
Marina Dover
Wanderung entlang der Kreidefelsen von Dover …
… mit spektakulärem Tiefblick.
Dover Castle
Schönes, genussvolles Segeln entlang Englands Südküste …
… vorbei am Beachy Head Lighthouse.
Brighton Pier im WM-Fieber.
Funny old men waving their handkerchiefs in Cowes.
Solent castles
Spinaker Tower, das Wahrzeichen von Portsmouth.
Der Solent ist ja einerseits schon ein Sailing Mekka, allerdings belastet durch schnelle Hovercrafts …
… und richtig grosse, fette Cargos.
Breakfast an Bord der Shiva
HMS Victory, das Flaggschiff Nelsons (das er allerdings nur noch in einem Branntweinfass verliess)…
… und die HMS QE II, der (künftige?) Stolz der Navy bei der Ausrüstung.
In Portsmouth stiess dann David zu uns. Zu viert ging es dann in einer Nachtfahrt zurück auf die andere Seite des Kanals nach Cherbourg. Erneut wurden wir mit gutem Wind verwöhnt, der kurz nach der Ausfahrt aus den Needles einsetzte. So kamen wir bereits frühmorgens um 2 an, statt erst wie erwartet gegen mittag.
Als wir dann von Cherbourg frühmorgens zur Weiterfahrt zu den Channel Islands aufbrachen, bemerkte ich bereits im Vorhafen, dass der Motor kein Kühlwasser mehr förderte, also hiess es sofort Motor aus und Anker fallen! Ein Blick in den Motorraum erklärte alles. Das Gewinde am Röhrenbündel im Wärmetauscher war gebrochen, die Endkappe hatte sich somit gelöst und das ganze Salzwasser über die Lichtmaschine in den Motorraum gespült. So liessen wir uns wieder zurück in die Marina schleppen. Ersatz war eigentlich rasch organisiert, allerdings scheiterte der Einbau beim ersten Versuch. Somit mussten wir nochmals 2 Tage auf weiteren Ersatz warten.
Durch den Needles Channel aus dem Solent hinaus in die offene See, wobei uns gut 3kn Strom mitttragen…
… allerdings fehlt noch der Wind.
Dieser setzt aber bald einmal ein und hellt die Gesichter im Sonnenuntergang auf. Schliesslich machen wir auch gut 7kn Fahrt!
Cherbourg, noch Normandie, aber bald Bretagne… (oder doch nicht)
Napoleons Hand zeigt die Richtung, hat aber dann doch nciht über den Kanal gereicht.
Einer der wenigen erhaltenen Ecken von Cherbourg …
… bildete das Setting für den Abschlussabend in dieser Zusammensetzung.
Denn am nächsten Tag hiess es statt Alderney erst einmal abschleppen…
… denn das Röhrenbündel war gebrochen. Kein Motor mehr.
Shiva manövrierunfähig im grauen Cherbourg …
… und wir schauen den Kleinen beim Segeln zu.
Tobias und Clément reisten in Anbetracht der Aussichten vorzeitig zurück, während David und ich etwas Sigtseeing rund um Cherbourg und die Kriegsdenkmäler in der Normandie einzogen. Schliesslich, nach 5 Tagen, waren wir wieder flott und setzten die Fahrt nach Alderney und Guernsey fort. Dass die Lichtmaschine wegen der Salzwasser-Dusche nun auch ausgefallen war, konnte ich erst bei der Weiterfahrt feststellen. Aber dies sollte uns nicht mehr aufhalten, schliesslich haben wir auch noch einen Generator an Bord. Eine neue LiMa wurde nach Brest bestellt (aber zu übergrossem Ärger dann erst mit grosser Verspätung geliefert).
St.Mère Église mit dem berüchtigten Kirchturm …
… der einem US-Fallschirmspringer als Landeplatz diente.
Omaha Beach, ein schöner Badestrand …
… mit blutiger Geschichte.
Deutscher Soldatenfriedhof, nun als Mahnmal für den Frieden.
Und der US-Soldatenfriedhof, als Denkmal für den Sieg …
… wenn auch zu einem beträchtlichen Preis.
Caen …
… mit dem Grab von Wilhelm dem Eroberer, immerhin auch König von England.
Festung von Caen im Sonnenuntergang.
Auf der Ile de Bréhat in der Nord-Bretagne nutzten wir erstmals die Fähigkeit der Shiva aus, bei Niedrigwasser auch trocken fallen zu können, also am Grund aufzusitzen. Die Erfahrung war gut, und so wiederholten wir dies noch einige weiter Male in Folge in der Bretagne. Mehrmals beeindruckten uns die kräftigen Tidenströme in dieser Gegend von oftmals bis 5kn (und auch mehr), die jeweils massgeblich Abfahrtszeit und Routen bestimmen. In Brest kam dann Brigitt an Bord und so sind wir wieder zu Dritt unterwegs. Doch davon mehr im nächsten Bericht. Übrigens, mittlerweile sind wir bereits wohlbehalten über die Biskaya gekommen und liegen aktuell in Gijon in Asturien.
Endlich wieder flott, es geht weiter zum Cap de la Hague …
… mit gut 5kn Unterstützung durch den Tidenstrom erreichen wir über 11kn Fahrt!
Der Tidenstrom ist auch gut an den Seezeichen zu erkennen!
So erreichen wir trotz später Abfahrt in Cherbourg noch vor Sonnenuntergang Braye auf Alderney
Ein bischen könnte es schon Karibik sein, aber das Wasser ist noch etwas kühler.
Eine frühere Subway dient auf Aldernay als Railway. Wir bekommen eine Extrafahrt aus dem Depot zum ersten Einsatz des Tages.
Alderney ist eine Perle mit schöner Küste und Wegen
… alten Festungen (Napoleon lässt grüssen)
und wir werden einmal mehr mit schönem Sunset belohnt.
Bei der Abfahrt sichten wir Puffins (Papageientaucher) und Gannets (Tölpel), wenn auch nur von Weitem.
Einfahrt in St.Peter Port auf Guernsey …
… wo der Diesel wirklich unschlagbar günstig ist (weil zoll und steuerfrei).
Für einmal ein Sonnenaufgang, denn schliesslich bestimmt der Tidenstrom die Abfahrtszeit!
Vor Anker bei HW bei der Ile der Bréhat …
… ein Kleinod mti wunderschönen Gärten inmitten von zahllosen Felsen.
Wir gönnen uns ein 4-Gang-Menu beim Warte auf das NW bis zur Grundbeührung.
Touchdown
Der Heckanker kann jetzt auch zu Fuss ausgebracht werden!
Cap de Saint Mathieu vor der Einfahrt in den Rade de Brest
Gelungene Ingenieurs-Kunst: Eine Seilbahn mit derselben Station für beide Gondeln. Diese fahren an übereinander hängenden Tragseilen.
Frankreich feiert ausgelassen und sehr laut den WM-Titel!
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