Nach einer intensiven Arbeitszeit seit 16. April ist die Shiva nun in einem nach unseren Massstäben besten Zustand vorbereitet für die vorgesehene Atlantikrunde. Wegen der grossen Distanz von daheim, aber auch wegen der winterlichen Temperaturen in Kiel bis weit in den April liess sich vor dem Einwasserungstermin kaum etwas machen. Am 17. April war dann endlich der Termin zum Einwassern gekommen, fast zwei Wochen später erst wurde der Mast gestellt. Nach über 15 Jahren und sicher mehr als 25’000Meilen schien es angezeigt, die Drähte zu ersetzen und so keine Zweifel an der Stabilität des Mastes aufkommen zu lassen. Allerdings gab es mit dem neuen Rigg diverse Hürden zu überwinden, sodass wir erst eine gute Woche in Strande warten mussten, bis der Mast überhaupt gestellt werden konnte, und danach mussten wir noch zweimal in die Schlei nach Kappeln, um dort weitere Ergänzungsarbeiten vornehmen zu lassen.
Einwassern am 17.April; das Antifouling kann erst am Kran auf dem Kiel aufgebracht werden, sowie an den Stellen die auf dem Lagerbock lagen.
Mast stellen am 27.April nach einer Nachtübung am Vortag mit dem Rigger
Viele Hände sind gefragt, um all die Stagen und Wanten zu führen…
… bis der Mast wieder auf Deck steht.
Anschlagen des Vorstags und Kutterstags auf Deck.
Nacharbeiten mit dem Rigger dann in Kappeln, weil der Draht im Kutterstag noch ersetzt werden musste.
Nachdem letzten Herbst schon eine schöne Niro-Manschette über den Baum gestülpt worden ist, sind jetzt auch noch Lümmel- und Kicker-Beschläge erneuert worden.
Die Verkabelung am Mastfuss war dann auch eine ziemliche Fummelei, ist nun aber gut dokumentiert und sauber gecrimpt.
Zu diesen grossen Arbeiten kam eine Menge weiteres hinzu, das aber alles recht ordentlich gut geklappt hat und nun insgesamt zu vielen Verbesserungen an der Shiova geführt haben.
Unterwasser ist mit Antifouling (2x) gestrichen worden, Anoden sind ersetzt, Propeller gefettet und poliert
Neue Motor- und Servicebatterien (1+5), mit denen wir nun 475Ah Kapazität haben und damit doch über min 48h problemlos die Verbraucher versorgen können.
Revidierte Gasversorgung, nun mit einer Propan-Gastankflasche aus Alu mit 11kg Fassung, die zumindest in der EU bei jeder Autogas-Tankstelle befüllt werden kann. Diese sollte für gut 4 Monate kochen ausreichen. Zudem verfügen wir nun über einen Gasfernschalter, mit dem direkt beim Herd die Gasversorgung an der Flasche über ein Magnetventil geschaltet werden kann.
Halterung für die frisch revidierte Rettungsinsel auf dem Vorschiff, die auch als Sitzbank dient.
Neue Feuerlöscher mit 6lt Schaum, bei denen ein Einsatz im Gegensatz zu Pulverlöschern nicht gleich die gesamte Elektronik ruinieren würde.
Neue LED-Dreifarbenlaterne am Masttop und VHF-Kabel.
Reinigung des Wassertanks und Abdichtung der Tankdeckel … was aber wohl nochmals Nacharbeiten verlangen wird.
Absperrventil für die Salzwasser-Einspeisung, sodass nicht mehr versehentlich der Süsswassertank mit Seewasser gefüllt wird.
Eine neue Sprayhood, die nun wasserdicht ist, also kein Regen mehr auf den Plotter tropft. Zudem kamen zwei seitliche Haltestangen dazu, mit denen der Weg zum Mast nun deutlich sicherer zurückgelegt werden kann.
Abdichtung des Lecks in der Ruder-Hydraulik unter der Steuersäule.
Revision des Wärmetauschers, der wohl schon längere Zeit keinen Service mehr erfahren hatte.
Zwei Solarpanele, die auf der Bimini montiert werden können und eine nominelle Leistung von 200W aufweisen. Erste Tests in der Ostsee bei diesen sommerlichen Tagen zeigten auf, dass uns diese unterwegs etwa die notwendige Energie für Kühlschrank, Navigation und Autopilot zu liefern vermögen. Zusammen mit dem Schleppgenerator sollten wir über den Atlantik also komplett autonom werden.
… sowie eine neue Baumpersenning, da das Gross nun etwas voluminöser ist
Neues Dinghy von Highfield mit einem Alu-Rumpf, das superleicht ist und nur noch 30kg wiegt. Dieses sollten wir zu zweit selbst mit Aussenborder noch auf einen Strand schieben können. Das alte Caribe Dinghy fand einen dankbaren Käufer und kompensierte etwas diesen Aufwandposten. Hier noch verpackt auf dem Autodach zur Fahrt von Singen nach Kiel.
Ersatz der Cockpitlautsprecher, nachdem die alten ihren Geist aufgegeben hatten.
Und damit ist das Winterlager für die Shiva in Kiel resp. beim KYC in Strande auch wieder Geschichte. Zwar würden wir wohl nie wieder bei der selben Werft überwintern, aber die lehrreichen Begegnungen, die unschätzbare Unterstützung und die herzliche Freundschaft, die wir vor Ort erfahren durften, machten das Ganze mehr als wett. Und Kiel ist halt schon ein guter Ort mit viel Kompetenz für Arbeiten an einer Jacht.
Erste Überführung von Kiel in die Schlei nach Kappeln mit den neuen Segeln, allerdings erst Gross und Fock. Danke Hasko und Andrea!
Schleimündung
Zurück nach Kiel in einer Abend- und Nachtfahrt mit Jens bei herrlichem Wind, nun mit Gross und einer geliehenen Fock auf dem Vorstag. Danke Jens!
Die Shiva im PTSK Hafen in der Schwentine, so viele nette Leute!
Unser neuer Glücksbringer und treuer Begleiter: Shiva-Lüttchen thront über dem Wetter! Danke Jutta und Thomas!
Überraschungsbesuch zum Dessert an Bord mit leckeren Erdbeeren und zahlreichen guten Ratschlägen. Danke Inge und Wolfgang!
Ausfahrt über Pfingsten in die dänische Südsee …
… mit neuer und unerwartet verstärkter Crew.
Nach dem zweiten Arbeitseinsatz in Kappeln gab es denn nochmals eine Abend-/Nachtfahrt zurück nach Kiel
Und seit Freitag 25.Mai ist die Shiva nun unterwegs nach Süden … die Reise hat begonnen!
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