Zeit auf den Kanaren

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Die Caldera de Taburiente auf La Palma von der Cumbre Vieja aus gesehen.

Für die Überfahrt von Madeira konnte ich auf tatkräftige Crew zählen, die schon einiges an Segelerfahrung mitbrachte. So waren die beiden Nachtfahrten mit Zwischenstop auf der Ilha Selvagen recht kurzweilig und brachten schönes Segeln auf Raumkurs. Wir kamen früh auf Lanzarote an und damit stand ein ausgiebiges Zeitfenster von 5 Wochen für die Kanaren zur Verfügung. Wir umrundeten Lanzarote entlang der E-Küste bis zur Isla Graciosa im Norden, genossen das warme Wetter und das Baden im Meer.

Brigitt kam in Arrecife an Bord und damit begann nun unser gemeinsames Halbjahr auf der Shiva. Gaby und Rene kehrten zurück in die Schweiz. Die beiden Inseln Lanzarote und Fuerteventura boten landschaftlich eine wüsten-, ja wohl mondähnliche Umgebung mit zahlreichen Vulkankratern und sehr karger Vegetation.

Auf Gran Canaria machten wir in der Marina Las Palmas fest. Wir kamen gut unter, denn von den über 300 ARC-Seglern waren erst gut 50 eingetroffen. Dank der gut ausgebauten Infrastruktur konnten nochmals einige Arbeiten an der Shiva abgeschlossen werden, bevor die langen Passagen anstehen (Motorenservice, neuer Heckscheinwerfer, Reparatur Ankerboje). Aber die Zeit reichte auch für eine Wanderung vom höchsten Punkt der Insel, dem Pico de las Nieves zum Roque de las Nubes.

Leider mussten wir jedoch hinnehmen, dass wir für die Weiterfahrt über den Atlantik wohl nur zu Zweit sein werden. Das ursprünglich vorgesehene Crew-Mitglied fiel krankheitshalber aus und die in Madeira an Bord gekommene Alternative beschloss auf einem grösseren Schiff bei der ARC mitzutun. Wir hatten nicht geplant, nur zu Zweit die langen Passagen zu bestreiten. Allerdings sind wir zuversichtlich, dass wir auch dies schaffen werden, auch wenn es deutlich anstrengender werden wird.

Teneriffa und dann insbesondere La Palma waren dann ein echter Genuss. Wir liessen die Shiva jeweils für eine Woche in der Marina und erkundeten die Inseln per Mietauto. So kamen wir zu zahlreichen Wanderungen. Beeindruckend war der Aufstieg im Morgengrauen auf den Pico Viejo des Teide, immerhin 3200m.ü.M. Da es für den Hauptgipfel offenbar einen Permit brauchte, jedoch keiner mehr erhältlich war, und ohnehin eine Seilbahn bis knapp darunter führt, schien uns diese Alternative lohnenswerter. Die Temperaturen waren recht frostig, aber die Landschaft faszinierend. Nach 4h und 1200m Aufstieg erreichten wir einen eindrücklich grossen Krater.

Das Wetter und die Windverhältnisse auf den Kanaren stellten uns manchmal vor einige Herausforderungen. Anstelle des erwarteten Nordost-Passat kam auch schon mal eine ganze Woche lang der Wind aus Südwest, also der entgegengesetzten Richtung. Oder dann blieb es tagelang gleich völlig windstill mit Regenschauern. Aber zum Glück ist nun seit dieser Woche der Nordostwind zurück, sodass an eine Weiterfahrt zu den Kapverden zu denken ist.

 

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