Von Portugal in den Atlantik

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Ankerplatz in der Enseada de Abra an der NE-Spitze von Madeira

Dieser Teil der Reise führte uns erst entlang der portugiesischen Küste. Im Gegensatz zum letzten Jahr profitierten wir diesmal vom vorherrschenden Nordwind und konnten meist Raumschot nach Süden segeln. Touristisch kamen wir in den Genuss der Städte Porto und Lissabonn. Daneben ergab sich die Gelegenheit, eine etwas abenteuerliche Nacht vor Anker bei der Insel Berlenga zu verbringen.

In Lissabonn bekamen wir nur mit Mühe einen Hafenplatz. Erst mussten wir vor Cascais ankern und mussten schliesslich mit der Marina in Oeiras, etwa 15km ausserhalb Vorlieb nehmen. Dies lag dafür als Absprung für die lange Überfahrt nach Madeira günstig. Glücklicherweise stellte sich David für diese lange Passage von 500M nochmals als Crew zur Verfügung. Die Windprognose verlangte einen sofortigen Aufbruch, um die meiste Strecke unter Segeln zurücklegen zu können. Allerdings stellte sich der angekündigte mittlere Wind von 20kn in der ersten Nacht dann eher als über 30kn ein. So liefen wir tief gerefft unter hoher See immer noch meist über 8kn Fahrt und legten in den ersten 24h fast 200M zurück. Am zweiten Tag fiel uns dann jedoch die Genua beim Trimmen der Schot plötzlich herunter. Der Schäkel am Kopf war ungenügend gesichert und fiel heraus, zum Glück noch bei Tageslicht. Wir konnten die Genua rasch bergen und auf dem Achterschiff verstauen. Bei dem Seegang traute ich mich nicht auf’s Masttop, um die Situation zu prüfen. So mussten wir danach halt nur noch unter Fock deutlich langsamer weitersegeln. Aber wir erreichten trotzdem nach drei Tagen heil und müde Porto Santo.

Durch die frühe Ankunft auf Madeira verblieb uns einige Zeit für Landausflüge. So wanderten wir auf den höchsten Gipfel, den Pico do Ruivo über einen abenteuerlichen Höhenweg und erkundeten die Levada do Risco, die uns zu schönen Wasserfällen führten. Auch reichte es für einen Abstecher auf die Ilha Deserta, wo wir eine der seltenen Mönchsrobben zu Gesicht bekamen.

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